„Mitten drin, statt nur dabei!“ – Der eine oder andere mag sich noch an den alten Werbeslogan des DSF erinnern. Doch das ist Vergangenheit. Dennoch dürfen sich Fußballfans zukünftig auf ein noch nie dagewesenes Übertragungserlebnis freuen – und zwar in Ultra High Definition auf Sky.
Ab der dieser Bundesligasaison dürfen sich diejenigen, die Deutschlands beliebtesten Ballsport lieber mit Freunden in aller Ruhe auf der Couch anstatt im Stadion schauen, freuen, denn der Bezahlsender Sky überträgt die Begegnungen der 1. und 2. Bundesliga in Ultra HD.
Dies zumindest stellte Carsten Schmidt, Sky-Vorstands-Chef, auf einer Pressekonferenz in Aussicht. Dass das Angebot bereits ab dem ersten Spieltag zur Verfügung stehen wird, ist aber wenig wahrscheinlich. Denn auf Nachfrage gab Schmidt bekannt, dass UHD-Übertragungen wohl erst ab Herbst verfügbar sein werden.
Kann jeder Sky-Kunde UHD-Inhalte empfangen?
Um in den Genuss von UHD zu gelangen, werden alte und neue Sky-Kunden auf einen neuen Receiver umsteigen müssen. Der UHD-fähige Sky+-Receiver kann UHD-Inhalte sodann über Satellit und Kabel empfangen.
Welche Kosten das UHD-Angebot und der neue Receiver mitbringen, darüber bewahrte der Sender Stillschweigen. Bislang ist das HD-Angebot von Sky – je nach Entertainment-Paket – ab 10 Euro monatlich erhältlich. Jüngst startete der Bezahlsender allerdings eine attraktive Offerte für Sky-Kunden, die einen Monat kostenlosen Zugang zum HD+-Angebot hatten.
Sky verliert Monopolstellung
Auch wenn Sky weiterhin den Großteil aller Übertragungsrechte innehat, so sind ab der Saison 2016/17 erstmalig neue Anbieter vertreten, die sich überraschend Rechte an der 1. und 2. Bundesliga sicherten: nämlich Eurosport und Perform.
Grund für die Revolution in der Rechtevergabe ist nicht nur eine Entscheidung des Bundeskartellamts, sondern auch das Treiben in der englischen Premier League. Durch den milliardenschweren TV-Deal haben die 36 Bundesligavereine den Anschluss an die Klubs von der europäischen Halbinsel verloren und beschlossen, für mehr Wettbewerb auf dem TV-Markt zu sorgen. Infolgedessen wurden die Rechte für die Rekordsumme von 4,64 Milliarden Euro versteigert.
Doch damit nicht genug. Denn auch in Sachen Sponsoring holt die Bundesliga auf. War es bis vor einigen Jahren noch verpönt, sich von Wettanbietern sponsern zu lassen, treten mittlerweile immer mehr Bookies als Geldgeber in der Bundesliga auf. In England ist dies bereits seit Jahren gang und gäbe.
Zur neuen Saison sponsert der Bookie Betway beispielsweise ganze fünf Zweitligisten. Zu den neuen Partnern von Betway zählen der Karlsruher SC, Union Berlin, Eintracht Braunschweig, FC St. Pauli sowie Dynamo Dresden.
Finanziell geht es für die deutschen Profifußballvereine also bergauf. Aber was bedeuten die Änderungen bei den TV-Rechten für Fußballfans?
- Bundesliga-Fußball auf Sky und Eurosport ist an Gebühren geknüpft. Kostenlosen Fußball gibt es lediglich zum Auftakt der Hin- und Rückrunde. Übertragen wird das jeweils erste Spiel der Bundesliga kostenfrei im ZDF.
- Eurosport sicherte sich die Übertragungsrechte für 43 Erstligaspiele, was 30 Freitagsspiele sowie fünf Sonntagsspiele einschließt.
- Die Montagsspiele der 2. Bundesliga, die bislang auf Sport1 kostenfrei zu sehen waren, wird es nicht mehr geben. Von nun an werden die Begegnungen auf Sky übertragen.
- Die ARD-Sportschau und das ZDF-Sportstudio wird es weiterhin geben. Beide Sender sicherten sich die Rechte, Wiederholungen der Bundesliga-Begegnungen zu übertragen.
- Noch vor der Sportschau werden Fußballfans Wiederholungen im Internet abrufen können. Auf den Portalen goal.com, spox.com und sportal.de, die vom Internetanbieter Perform betrieben werden, wird es noch vor dem Beginn der ARD-Sportschau Spielszenen zu sehen geben.
Übrigens: Für Audio-Übertragungen im Internet sicherte sich der Versandhändler Amazon die Rechte. Über UKW werden die Spiele weiterhin von den Hörfunkanstalten der ARD live übertragen.
Bildquelle: Ververidis Vasilis – 152803373 / Shutterstock.com
Jochen Klein
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